Die Gemeinde als Brückenbauer und Informationsdrehscheibe!

Am 01.11.2019 fand in der Bezirkshauptmannschaft Freistadt ein Vernetzungstreffen der Gemeinden zum Thema “Die Gemeinde als Brückenbauerin und Informationsdrehscheibe in der Schnittstelle Schule und Beruf” statt.

Vorträge gab es von Schul-Qualitätsmanagerin Renate Scheuchenegger und vom AMS-Chef Alois Rudlstorfer. 

Frau Scheuchenegger berichtete, dass sich immer mehr Kinder gegen einen Lehrberuf und für eine Höhere Schule entscheiden. Leider auch dann, wenn es sich schon abzeichnet,  dass der Lernerfolg nicht der gewünschte ist. Zu beobachten ist das häufig bei Kindern mit Migrationshintergrund, wenn die Eltern in einem schlecht bezahlten Job arbeiten. Probleme gibt es auch mit der deutschen Sprache. Diese Probleme sind nicht darin zu suchen, dass die Kinder nicht lernen wollen. Eines der Probleme ist, dass die Kinder die eigene Muttersprache nicht gut genug erlernt haben, um dann eine Fremdsprache zu lernen. Helfen würde ein Sprachunterricht in der Muttersprache und wenn für Erwachsene vermehrt Deutschkurse angeboten würden. Leider werden vom Land immer weniger angeboten. Herr Rudlstorfer berichtete über die Arbeitslosenzahlen im Bezirk. 

Demnach waren im Bezirk Freistadt im Oktober 2019 gesamt 1153 Personen arbeitslos gemeldet. Davon waren 155 Ausländer und 51 asylberechtigte Menschen betroffen. Die Chancen einen Lehrplatz zu finden sind derzeit so gut wie seit ewigen Zeiten nicht. 72 Lehrstellen sind sofort, 160 ab dem Sommer 2020 verfügbar. Demgegenüber suchen 13 Lehrlinge sofort und 182 ab dem Sommer 2020 einen Lehrplatz. Um alle Lehrstellen besetzen zu können, dürften nur 22 Lehrlinge aus dem Bezirk auspendeln. Diese Zahlen, die sich noch weiter zuspitzen werden, stehen allen Parteien zur Verfügung. Dass es anhand dieser Zahlen noch immer Parteien gibt, die der Meinung sind, Asylwerber in der Lehrausbildung gehören aus Österreich verjagt, ist nicht zu verstehen und hat mit einer vorausschauenden Politik nichts zu tun.

Es gab auch eine Erhebung der zugewanderten Bevölkerung nach Nationalitäten im Bezirk. Demnach leben in Rainbach 3164 Personen, davon sind 180 Menschen zugewandert. Das ist ein Anteil von 5,7%. Es leben Menschen aus 19 anderen Nationen in unserer Gemeinde. Die größten Gruppen kommen aus Tschechien (57),  der Türkei (32), und Deutschland (23).